Holzverbrennung in Kohlekraftwerken

Borkenkäfer, Sturmschäden, Trockenheit: Die Forstwirtschaft ist in der Krise. Die Tagesschau berichtet, dass Wälder bereits sich selbst überlassen werden. Es sei nicht mehr wirtschaftlich, das Totholz abzutransportieren. Die Folge: Der Borkenkäfer kann sich ungebremst ausbreiten und die gesunden Bäume befallen.

Die Forstwirtschaft in Bayern möchte daher erreichen, dass der Staat Käferholz aufkauft und in Kohlekraftwerken verheizt. Klimapolitisch sinnvoll wäre das allemal, da Holz als nachwachsender Rohstoff die fossile Kohle substituieren würde. Die Regierung in Bayern lehnt aber den Vorschlag mit der Begründung ab, dass dafür die Kraftwerke aufwändig umgerüstet werden müssten.

Die Deutsche Energieagentur hat allerdings in einer Studie bereits im Jahr 2011 berichtet, dass „ein Beimischungsanteil von bis zu zehn Prozent Biomasse in Form von Hackschnitzeln in Bezug auf den Energiegehalt in den meisten Kohlefeuerungsanlagen als technisch unbedenklich erachtet“ wird. Somit könnte ohne Umrüstung 10% der Kohle in den deutschen Kraftwerken durch Holz substituiert werden. Ausgehend von etwa 150 TWh aus Kohle in 2019 wären das 15 TWh oder ungefähr 3% des Stroms in Deutschland.

Noch sinnvoller ist mittelfristig aber die Errichtung von Blockheizkraftwerken, die neben der Erzeugung von Strom aus Holz gleichzeitig noch die umliegenden Gebäude mit Nahwärme versorgen. Diese Kraftwerke liefern besonders im Winter Strom, wenn wegen verminderter Sonneneinstrahlung die Photovoltaik den Bedarf nicht decken kann.

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