Der Zubau von Photovoltaikanlagen wird derzeit von drei Mechanismen begrenzt:
- Der „atmende Deckel“ nach §49 EEG sieht einen „Zielkorridor“ des Photovoltaik-Zubaus von 1,9 GW pro Jahr vor. Bei größerem Zubau werden die Errichter der Anlagen durch geringere Einspeisevergütungen bestraft.
- Bei Erreichen einer gesamten installierten Leistung von 52 GW aus geförderten Anlagen sieht das EEG eine komplette Abschaffung der geregelten Einspeisevergütung für Neuanlagen vor.
- Bei Dachanlagen mit mehr als 10 kW Leistung wird nach §61a Absatz 4 EEG auf den Eigenverbrauch anteilig die EEG-Umlage fällig. Dies führt dazu, dass Eigenheimbesitzer Anlagen unter 10 kW bauen, obwohl das Dach eine größere Anlage zulassen würde.
Nimmt man den Kampf gegen den Klimawandel ernst, ist der von der Regierung festgelegte Zubaukorridor um etwa Faktor 30 zu gering. Der Deckel von 52 GW sollte eher ein jährliches Zubauziel sein.
Die Deckelung der Dachanlagen bei 10 kW ist ein Fehlkonstrukt, das sich durch eine Modifikation des entsprechenden Absatzes leicht beheben lässt. Das EEG deckelt gleichzeitig die Einspeiseleistung und den Eigenverbrauch auf 10 kW bzw. 10 MWh. Während der Eigenverbrauch von 10 MWh durch einen Privathaushalt kaum zu erreichen und damit unkritisch ist, sollte die Deckelung der Einspeiseleistung komplett entfallen. Damit können Eigenheimbesitzer die maximal möglich Leistung installieren, ohne für den Eigenverbrauch unangemessen zur Kasse gebeten zu werden.
Was sollten Hausbesitzer tun?
Lassen Sie sich nicht zu sehr von der 10 kW-Grenze und der EEG-Umlage leiten. Die Empfehlung: Jetzt in eine Photovoltaikanlage mit maximal möglicher Leistung investieren! Hier sind die Gründe:
- Bei Kosten von teilweise unter 1000 € je kWp für größere Dachanlagen ergeben sich bei 20 Jahren garantierter Einspeisevergütung attraktive Renditen
- Es besteht die Hoffnung, dass die Erhebung der EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch in den nächsten Jahren gekippt wird
- Eine größere Anlage senkt die Investitionskosten je kWp, so dass die Wirtschaftlichkeit mehr zunimmt, als für die EEG-Umlage zu bezahlen ist
- Über die KFW gibt es attraktive Kredite, mit denen Sie Ihre Anlage komplett finanzieren können