Hamburg plant Power-to-Gas-Anlage mit 100 MW

Im Hamburger Hafen soll die bisher größte Anlage zur Umwandlung von Strom in Wasserstoff entstehen. Die Elektrolyseanlage soll eine Leistung von 100 MW haben, meldet der NDR. Allerdings ist das offenbar die Leistungsaufnahme – die Anlage produziert 2 Tonnen Wasserstoff pro Stunde. Das sind umgerechnet etwa 66 MWh.

Elektrolyseanlagen dienen indirekt als „Speicher“ für regenerativ erzeugte Energie. Sie sollen in Zeiten hoher Stromproduktion insbesondere in Windkraftanlagen Wasserstoff erzeugen. Der Standort an der Küste ist naheliegend: Offshore-Windkraftanlagen eignen sich ideal als Stromlieferanten.

Die Anlage kann allerdings nicht das ganze Jahr über Strom produzieren, wenn sie ihren Beitrag zur Energiewende liefern soll. In windarmen Zeiten muss sie stillstehen, da sie ansonsten Strom aus Fossilen Kraftwerken verbraucht. Mit einer angenommenen Laufzeit von etwa 5000 Stunden im Jahr produziert die Anlage 330 GWh im Jahr. Zum Vergleich: Die Industrie in Deutschland verbraucht jährlich etwa 70 TWh Wasserstoff – produziert aus fossilen Energiequellen.

Somit brauchen wir etwa 200 Anlagen dieser Größenordnung, um alleine den Wasserstoffverbrauch der Industrie rechnerisch zu decken. Und natürlich ausreichend Windkraftanlagen auf See, die dafür den Strom liefern. Erst mit noch mehr Anlagen kann zusätzlicher, regenerativ erzeugter Wasserstoff im Verkehr und zur Beimischung ins Ergasnetz verwendet werden.

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