Photovoltaik auf Baggerseen

Solarstrom vom Baggersee – was wie eine verrückte Idee klingt, wurde jetzt von der Erdgas Südwest in Betrieb genommen. Der Baden-Württembergische Umweltminister Untersteller (Grüne) sieht in Solaranlagen auf dem Wasser erhebliches Potenzial: alleine in Baden gebe es 150 größere Baggerseen.

Der Betreiber zählt zahlreiche Gründe auf, warum auf dem Wasser schwimmende Solarmodule sinnvoll sind. So sind an Baggerseen stromintensive Betriebe und entsprechend leistungsfähige Stromleitungen bereits vorhanden. Auch die Ökologie profitiert: Die Solarmodule reduzieren die Sonneneinstrahlung auf das Wasser. Dadurch bilden sich weniger Algen.

Mit der jetzt in Betrieb genommenen Anlage in Renchen werden bei einer Leistung von 750 kW(Peak) jährlich rund 800 MWh Strom erzeugt. Dabei bedeckt die Anlage nur 2% der Seefläche. Aufgrund der aktuellen Einspeisebedingungen ist die Anlage nur bis zu der gebauten Größe rentabel. Dabei wäre es ausgesprochen sinnvoll, deutlich mehr Module zu installieren.

Erdgas Südwest rechnet vor: Wenn man bei einem Baggersee mit 500×500 Metern Fläche auch nur 5% der Fläche mit Modulen belegen könnte, wäre ein Ertrag von etwa 3 GWh im Jahr möglich.

Bei Anlagen mit mehr als 750 kW(Peak) muss derzeit eine Ausschreibung erfolgen, der attraktive Eigenverbrauch des erzeugten Stroms im Kieswerk ist dann aber ausgeschlossen. Damit Anlagen dieser Größenordnung effizient betrieben werden können, fordert Untersteller eine Gesetzesänderung, die eine Eigenversorgung auch bei größeren Anlagen erlaubt.

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